Ergonomie allein ist nicht alles – wie du wirklich gesund arbeitest?

Einleitung
In unserer modernen Arbeitswelt verbringen wir viel Zeit im Sitzen – sei es im Büro, Homeoffice oder unterwegs. Doch hast Du Dich jemals gefragt, wie sich eine schlechte Sitzhaltung langfristig auf Deine Gesundheit und Produktivität auswirken kann?
Sicherlich kennst Du das: Erst merkst du es gar nicht. Dann ein leichtes Ziehen. Noch ein paar Stunden später ist da dieser Schmerz im Nacken oder Rücken. Und dann? Schnell irgendeine Lösung her! Doch oft sind es nicht die großen Veränderungen, sondern die kleinen Dinge, die auf Dauer den Unterschied machen.
Ein guter Indikator dafür ist, dass du „bequem“ sitzt. Dazu ist das körpereigene Feedbacksystem einfach genial, wenn du es etwas versteht. Meldet dein Körper dir nach 2-4 Stunden nicht zurück, dass alles brennt, zieht, sticht oder kribbelt ist man auf einem guten Weg.
In diesem Artikel schreibe ich darüber, warum dein Körper bestimmt wie produktiv du bist.
Warum ist Ergonomie so wichtig?
Ein ergonomischer Arbeitsplatz ist weit mehr als nur eine unattraktive Einrichtung mäßig aussehender Möbel für Menschen mit Gesundheitsproblemen. Er ist eine Investition in Deine Gesundheit und deine Produktivität. Wusstest Du, dass eine ungünstige Körperhaltung bis zu 40% deiner Leistungsreserven frisst?
Da macht es schon Sinn, sich etwas mit der Umgebung, in der man täglich sitzt, auseinanderzusetzen. Wenn Du täglich in einer optimal auf Deinen Körper angepassten Umgebung arbeiten kannst, beugst Du nicht nur akuten Verspannungen vor, sondern reduzierst auch langfristig das Risiko von Muskel-Skelett-Erkrankungen. Moderne ergonomische Lösungen sind darauf ausgelegt, Deinen Körper in eine natürliche, entspannte Haltung zu bringen und sollten dir dabei auch optisch gefallen. Nur dann ist es auch wahrscheinlicher, dass du sie auch regelmäßig nutzt.
Alles am Schreibtisch?
Wenn du dich kurz zurücklehnst und die Augen schließt. Braucht wirklich jede deiner Aufgaben einen festen Schreibtisch? Beim Telefonieren könntest du stehen, beim Lesen entspannt zurücklehnen und warum nicht mal beim Recherchieren die Beine ausstrecken? Dein Arbeitsplatz sollte sich an deine Aufgaben anpassen – nicht umgekehrt.
Wenn es deine Arbeit im Homeoffice es zulässt, halt doch mal Ausschau nach Orten, an denen du auch Arbeiten könntest oder gerne würdest. Letztlich geht es nur darum, einen geeigneten Ort für deine momentane Tätigkeit /Aufgabe zu finden, an dem du entspannt produktiv sein kannst. Das ist nicht immer der klassische Schreibtisch. Dabei gibt es viele großartige Tools, die es möglich machen auch an anderen „schöneren“ Orten produktiv zu sein. Wo würdest du gerne arbeiten und was fehlt dir dafür?
Was für ein Typ Mensch am Schreibtisch bin ich eigentlich?
Jeder Mensch hat seine eigene Art zu arbeiten – und genau das beeinflusst auch, wie wir am besten sitzen und uns bewegen. In der Physiotherapie haben wir auch manchmal gesagt, jeder funktioniert in seiner Dysfunktion. Das heißt, dein Körper formt sich nach deinen Gewohnheiten und passt sich an. Das tut er aus Energiespargründen. Trägst du zum Beispiel deine Tasche immer über der rechten Schulter, wird sie dir irgendwann von deiner linken Seite rutschen, weil dein Körper die Schulter rechts automatisch höher zieht. Du wirst „schief“. Dein Körper passt sich deiner Gewohnheit an. So ist es auch beim Arbeiten in einem Bürojob. Während der eine gerne gemütlich in seinen Stuhl sinkt, braucht der andere eine klare Struktur. Doch welche Arbeits-Persönlichkeit bist du?
🔹 Der/Die Chaotin: Dein Schreibtisch sieht aus wie ein kreatives Schlachtfeld, aber du findest trotzdem alles? Flexibilität ist dein Ding, aber oft merkst du erst nach Stunden, dass deine Sitzhaltung eher einem Fragezeichen gleicht.
🔹 Der/die Perfektionist:in: Alles hat seinen Platz – und ergonomisch muss es auch sein. Doch manchmal sitzt du so steif, dass du nach Feierabend erst merkst, wie verspannt du bist.
🔹 Der/ die Unruhige: Sitzen ist für dich reine Geduldsprobe. Mal auf der Stuhlkante, dann im Schneidersitz – du brauchst Bewegung und eine Lösung, die dich nicht einschränkt. Etwas wo du frei zappeln kannst, aber trotzdem gesund arbeitest? Hab ich auch manchmal.
🔹 Der/die Fokus-Arbeiterin: Du bist so konzentriert, dass du oft gar nicht merkst, wie du da sitzt – bis es nach Stunden im Rücken zieht. Deine Umgebung muss dich unterstützen, ohne dich abzulenken.
🔹 Der/die Träumer:in: Kreativität fließt bei dir am besten, wenn du es dir gemütlich machst. Aber genau das führt manchmal dazu, dass dein Körper Haltung annimmt, die alles andere als ergonomisch ist.
🔹 Der/ Die Lehnen-Bieger:in (Genießer:in)
Wie weit lässt sich die Rückenlehne nach hinten biegen? Zurücklehnen, nachdenken, entspannen – du hast das Homeoffice quasi erfunden. Bequemlichkeit ist dein Mantra, aber dein Nacken sieht das anders. Dein Kopf neigt sich nach vorne und irgendwann meldet sich der erste Schmerz. Ist tatsächlich eine meiner Lieblingspostionen, nur ohne die Probleme ;-).
Egal, welcher Typ du bist – es gibt Lösungen, die dich genau da abholen, wo du stehst (oder eben sitzt).
Die „richtige“ oder effiziente Ergonomie muss dich individuell unterstützen – und genau deshalb sollte dein Arbeitsplatz zu deinem Arbeitsstil passen. Arbeiten soll sich gut anfühlen – und wenn du bis hierhin gelesen hast, bist du wahrscheinlich jemand, der darauf Wert legt.
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Denn mal ehrlich: Dein Rücken wird’s dir danken. Bis bald, dein Vincent
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